Ergebnisveranstaltung Meikirch 3
06. November 2025

Bericht zur Ergebnisveranstaltung in Meikirch Umfrage 65+

Am 5. November 2025 fand in der Aula Gassacker in Meikirch die Ergebnisveranstaltung zur Umfrage 65+ unter dem Titel «Wie altersfreundlich ist meine Gemeinde?» statt.

Bernard Brändli (Gemeinderat) und Udo Allgaier (Leiter Regionale Fachstelle Alter) präsentierten die Erkenntnisse und nächsten Schritte. Ziel der Erhebung war, die Bedürfnisse älterer Menschen in den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Mobilität, Lebensgestaltung und Information zu erfassen und daraus Massnahmen für das regionale Alterskonzept sowie das Altersleitbild der Gemeinde Meikirch abzuleiten.

Zwischen Mai und Juli 2025 wurden 692 Fragebogen an alle Einwohnerinnen und Einwohner ab 65 Jahren versendet. Mit 214 gültigen Rückmeldungen (30,9 Prozent) zeigte sich ein grosses Interesse am Thema Altersfreundlichkeit. Die Resultate werden auf den Websites der Gemeinde Meikirch und der Regionalen Fachstelle Alter veröffentlicht.

Wohnen und Infrastruktur

Viele Teilnehmende wünschen sich bezahlbare, altersgerechte Wohnungen. Da in Meikirch derzeit kein gemeindeeigenes Bauland verfügbar ist, gestaltet sich die Entwicklung entsprechender Angebote schwierig. Der Gemeinderat wird die Situation weiter prüfen. Gleichzeitig soll die regionale Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden gestärkt werden, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Mobilität und Verkehr

Die Mobilität älterer Menschen bleibt ein zentrales Anliegen. In der Veranstaltung wurde häufig auf zu hohe Geschwindigkeiten im Dorf hingewiesen. Der Wunsch nach verstärkten Kontrollen oder einem stationären Blitzer wurde mehrfach geäussert. In Ortschwaben sorgt der starke Verkehr aufgrund der Autobahnnähe für Belastung. Auch der Winterdienst wird als verbesserungswürdig empfunden; entsprechende Anpassungen sind in Arbeit. Bemängelt wurden zudem fehlende oder unzureichende ÖV-Verbindungen, insbesondere zwischen Meikirch und Uettligen. Ein Gemeindebus oder eine engere regionale Koordination könnten hier künftig Abhilfe schaffen.

Gemeinschaft und Begegnung

Der Wunsch nach mehr Begegnungsorten zieht sich durch viele Rückmeldungen. Besonders in Ortschwaben fehlen neutrale Treffpunkte wie Cafés oder Gemeinschaftsräume. Vorschläge wie ein wöchentlicher Kaffeetreff oder neue Begegnungsmöglichkeiten wurden positiv aufgenommen. Bereits bestehende Angebote wie das Netzwerk «mitenand–fürenand» oder die Offene Stube der Kirchgemeinde leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt.

Dienstleistungen und Unterstützung

Die bestehenden Dienstleistungen sind den meisten bekannt, doch Angebote wie der Entlastungsdienst des Kantons Bern oder der Fahrdienst des Roten Kreuzes könnten noch besser kommuniziert werden. Die Fachstelle Alter dient als zentrale Anlaufstelle, an die man sich bei Fragen oder zur Vermittlung von Unterstützung wenden kann. Auch spontane Hilfe bei Notfällen, etwa bei kurzfristiger Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, wurde als wichtiges Thema genannt.

Information und Kommunikation

Die Mechiuche Zytig bleibt eine zentrale Informationsquelle. Auch wenn immer mehr ältere Menschen sich übers Internet informieren oder den Newsletter abonniert haben, bleibt der starke Wunsch nach schriftlicher Information und persönlicher Beratung. Nicht alle älteren Menschen besitzen einen Zugang zum Internet. Dies soll auch bei der künftigen Kommunikation zu Anlässen und Informationen berücksichtigt werden.

Weitere Themen

Mehr Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, eine mögliche Busverbindung über die Halenbrücke nach Uettligen sowie der eingestellte postalische Versand von Todesanzeigen an alle Haushalte wurden angesprochen. Bei letzterem Anliegen informierte die Gemeinde, dass es vermehrt keine Abdankungen mehr gäbe und dass viele Angehörige keine Publikation wünschen. Insgesamt wurde die Lebensqualität in Meikirch sehr positiv bewertet. Die Teilnehmenden betonten, dass Meikirch eine lebenswerte Gemeinde ist, in der dennoch weiterhin Verbesserungen möglich und erwünscht sind.

Nächste Schritte

Die Ergebnisse der Umfrage werden im Gemeinderat diskutiert. Im Jahr 2026 erfolgt die Aktualisierung des regionalen Alterskonzepts durch die Regionale Fachstelle Alter auf der Grundlage der Resultate der Bedürfniserhebung 65+. Eine Rückmeldung über den Fortschritt ist spätestens in einem Jahr vorgesehen. Weitere Informationen finden sich unter www.meikirch.ch und www.regionale-fachstelle-alter.ch.

Fazit

Die Auswertung zeigt: Meikirch verfügt über eine starke Gemeinschaft und ein hohes Mass an Lebensqualität. Die älteren Menschen fühlen sich wohl und sind mit ihrer Lebenssituation zufrieden. Gleichzeitig gibt es Handlungsfelder, insbesondere beim Wohnen, der Mobilität und den Begegnungsmöglichkeiten. Altersfreundlichkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie entsteht, wenn alle Generationen gemeinsam hinschauen, mitgestalten und die wichtigen Themen ansprechen.

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