Schock + Geld = Betrug.
Taschendiebstahl, Betrug, Schockanrufe und falsche Polizisten: Die Methoden von Kriminellen sind vielfältig und immer raffinierter.
Auch ältere Menschen geraten zunehmend ins Visier.
Wie man sich im Alltag vor solchen Gefahren schützt, erklärte Andreas Hofmann von der Kantonspolizei Bern den rund hundert Teilnehmenden am Informationsnachmittag «Sicherheit im Alltag» in Bremgarten. Der Anlass fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Gesundheit im Alter» statt.
Gemeinsam mit lokalen Fachpersonen und Vereinen organisiert die Regionale Fachstelle Alter im Jahr 2025 fünf verschiedene Informationsveranstaltungen in der Region.
In Bremgarten begrüsste Dominique Holzer, Leiterin der Beratungsstelle Alter Bremgarten, die interessierten Teilnehmenden.
Andreas Hofmann, seit 2007 im Polizeidienst tätig und heute Experte für Kriminalprävention, führt jährlich mehr als 120 Vorträgen in Schulen, Quartiertreffs und Altersinstitutionen.
Sein Ziel: Menschen sensibilisieren, aufklären und ihnen Tipps geben, damit sie sich im Alltag sicherer fühlen.
Ein wichtiges Thema in Hofmanns Vortrag war der Taschendiebstahl, eine Form der Kriminalität, die im Alltag allgegenwärtig ist. Ob beim Einkaufen, im öffentlichen Verkehr oder im Café: Diebe schlagen oft blitzschnell zu, nutzen Momente der Ablenkung und verschwinden, bevor das Opfer den Verlust bemerkt. «Niemand ist zu 100 Prozent sicher», betonte Hofmann.
Doch anstatt Angst zu verbreiten, plädierte er für Achtsamkeit und Vorsicht.
Wertsachen sollten immer körpernah getragen werden – am besten in verschlossenen Innentaschen oder Brustbeuteln. Handtaschen gehören mit der Öffnung zur Körperseite – und sollten nie unbeaufsichtigt abgestellt werden, auch nicht für kurze Zeit.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Schutz vor Einbrüchen. «Fenster und Türen immer konsequent schliessen», appellierte Andreas Hofmann.
Damit lassen sich Einbruch- und Einschleichdiebstahle vermeiden, und auch bei einem tatsächlichen Einbruch lassen sich Versicherungsstreitigkeiten verhindern.
Besonders betonte Hofmann die Bedeutung einer guten Nachbarschaft. «Wenn man weiss, dass die Nachbarn in den Ferien sind, reagiert man eher, wenn sich plötzlich unbekannte Personen an deren Haus zu schaffen machen.»
Auch der Umgang mit Zahlungskarten war ein Thema.
Täter beobachten oft unauffällig die PIN-Eingabe – und entwenden später die Karte, um Geld abzuheben.
Hofmanns riet die PIN-Eingabe steht mit der Hand oder dem Portemonnaie zu verdecken und auf ausreichend Abstand zu anderen Personen zu achten. Im Zweifelsfall sei es besser, die Polizei einmal zu viel zu rufen als zu wenig.
Ein besonders fieser Betrugsversuch sind sogenannte Schockanrufe. In letzter Zeit häufen sich solche Fälle auch im Kanton Bern.
Bei einem Schockanruf meldet sich jemand mit einer dramatischen, aber erfundenen Nachricht. Häufig wird behauptet, ein Familienmitglied befinde sich in grosser Not. Um zu helfen, sollen die Angerufenen sofort Geld oder Wertsachen übergeben.
Die Schockwirkung verhindert oft, dass rational gedacht wird, sodass den Forderungen nachgekommen wird. Hofmann sagt, wie man solche Anrufe erkennt: «Die Stimme kann inzwischen durch künstliche Intelligenz verändert werden.
Sie erkennen den Betrug vor allem an der dramatischen Nachricht und der Geldforderung.
Seine klare Botschaft: Schock + Geld = Betrug – legen Sie sofort auf!
Wer verdächtiges Verhalten bemerkt oder Opfer eines Diebstahls oder Betrugs wird, sollte sofort handeln: Polizei benachrichtigen und gegebenenfalls Bankkarten sperren lassen.
Die wichtigsten Notrufnummern – 112 oder 117 – sollten immer griffbereit sein.
Am Ende des Nachmittags konnten die Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre persönliche Fragen stellen, Erfahrungen austauschen und weitere Tipps diskutieren.
Wichtige Informationen für die Sicherheit im Alltag